Genesis, die Luxusmarke der Hyundai Motor Group, plant derzeit trotz des wachsenden Interesses der Schwesterunternehmen Kia und Hyundai an diesem Segment keinen Pickup-Truck. Obwohl ein Luxus-Ute nicht mit der aktuellen Markenidentität von Genesis übereinstimmt, wurde die Möglichkeit nicht vollständig ausgeschlossen.
Markenfokus: Leistung vor Nutzen
Laut Luc Donckerwolke, Chief Creative Officer von Genesis, passt ein High-End-Doppelkabinenmodell wie die gescheiterte Mercedes-Benz X-Klasse nicht zum Image der Marke. Genesis priorisiert Hochleistungs- und GT-Modelle unter seiner neuen Untermarke „Magma“ gegenüber Nutzfahrzeugen. Donckerwolke gab zu, dass die Einführung eines Arbeitslastwagens jetzt das Risiko bergen würde, die sorgfältig ausgearbeitete Wahrnehmung von „athletischer Eleganz“, die Genesis aufgebaut hat, zu verwässern.
„Wir müssen sicherstellen, dass wir die Marke nicht durch etwas verwässern, das eher nützlich ist.“
Verfügbare Plattformen, unterschiedliche Prioritäten
Die Hyundai Motor Group verfügt zwar über eine einsatzbereite Karosserie-auf-Rahmen-Plattform – dieselbe, die erstmals unter dem Kia Tasman vorgestellt wurde –, aber Genesis beeilt sich nicht, sie auszunutzen. Die Luxusmarke wird sich stattdessen auf leistungsstarke Einführungen und Coupé-Konzepte konzentrieren. Damit liegt Kia an der Spitze des Konzerns im Bereich Ute, und Hyundai bereitet sich auch darauf vor, bis 2030 einen eigenen Pickup in den USA auf den Markt zu bringen.
Lehren aus vergangenen Fehlern
Luxusmarken haben auf dem Ute-Markt traditionell keinen Erfolg. Die Mercedes-Benz X-Klasse wurde nach nur vier Jahren eingestellt und auch die bisherigen Versuche von Cadillac und Lincoln endeten ohne nachhaltige Ergebnisse. Das Segment verlangt einen robusten Look, der nicht immer mit Luxus-Branding harmoniert.
Trotz der aktuellen Zurückhaltung hat Donckerwolke die Idee nicht ganz verworfen: „Ich sage nicht, dass das nicht passieren wird … Aber ich glaube nicht, dass das [im Moment] das Richtige für Genesis ist.“ Die Zukunft bleibt offen, aber Genesis priorisiert vorerst seinen eigenen Weg gegenüber der Jagd nach Nutzfahrzeugverkäufen.
